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Wie können sich MieterInnen bei der Energiewende einbringen?

Aber MieterInnen müssen nicht darauf warten, was VermieterInnen an energetischen Maßnahmen am Haus planen. Sie können auch selbst aktiv werden, um die Energiewende voranzutreiben. Die aktuell von MieterInnen am häufigsten genutzten Möglichkeiten sind

  • Balkonkraftwerke für den eigenen Solarstrom
  • Mieterstrom vom Dach und/oder
  • Ökostrom aus der Steckdose.

So reduzieren sie ihren CO2-Ausstoß und damit ihren CO2-Fußabdruck. Das ist gut für die Umwelt, das Gewissen und oft auch für die Geldbörse – wenn nicht sofort, dann zumindest langfristig.

Balkonkraftwerke sind kleine Solaranlagen auf dem Balkon oder anderswo auf der gemieteten Fläche. VermieterInnen können Balkonkraftwerke nicht untersagen, sofern es im Mietvertrag nicht ausdrücklich untersagt ist, wenn die Installation fachmännisch erfolgt und keine Gefahren bestehen. Eine behördliche Genehmigung ist für Balkonkraftwerke nicht erforderlich, allerdings muss die Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Der Betrieb ist denkbar einfach: Montieren, an die Steckdose anschließen und schon produziert das Balkonkraftwerk Solarstrom für den Eigenbedarf. Geräte, die gerade in Betrieb sind, beziehen dann den selbst erzeugten Strom direkt. Die Stecker-Solaranlagen bestehen aus einem oder mehreren Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Kabel mit Stecker, der direkt in eine Steckdose in der Wohnung gesteckt wird. Mit einer Leistung von derzeit maximal 800 Watt können Mini-Solaranlagen unter optimalen Bedingungen bei uns in Laboe bis zu 750 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das senkt die Stromkosten, was sich in Zeiten hoher Strompreise bemerkbar macht.

MieterInnen können aber auch gegenüber dem Vermieter ihr Interesse an einer Photovoltaik-Anlage für günstigen Solarstrom direkt vom Hausdach bekunden. Vielleicht lassen sich umweltbewusste VermieterInnen überzeugen, eine PV-Anlage auf dem Mehrfamilienhaus zu installieren und ihren MieterInnen so genannten Mieterstrom zu „verkaufen“. Mieterstrom hat mehrere Vorteile: Da er vor Ort erzeugt und verbraucht wird, muss er nicht durch das Stromnetz geleitet werden. Dadurch entfallen beispielsweise Netznutzungsentgelte. Außerdem werden AnlagenbetreiberInnen durch den Mieterstromzuschlag gefördert. All das führt für die MieterInnen zu einem mindestens zehn Prozent günstigeren Strompreis als beim Grundversorgungstarif. Die technische Umsetzung erweist sich jedoch aufgrund der komplexen Materie als schwierig und der gute Weg braucht Zeit.

Die einfachste Möglichkeit, als MieterIn das eigene Zuhause mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen, ist der Wechsel zum Ökostrom des Stromanbieters. In der Probstei gibt es eine Energiegenossenschaft, bei der man Genossenschaftsanteile erwerben oder auch einfach nur günstigen Ökostrom beziehen kann. 

Dieser Überblick zeigt, dass auch MieterInnen verschiedene Möglichkeiten haben, erneuerbare Energien in der Mietwohnung zu nutzen und die Energiewende mitzugestalten.

Haben Sie Interesse, bei uns in der Initiative Klimaschutz Laboe an Fragen und Projekten zur Vermeidung von CO2-Emissionen oder zur Nachhaltigkeit mitzuarbeiten? – Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.

Auszug aus Artikel für „Laboe aktuell“ im September 2024