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Rückspiegel

Bordelum – Wie eine klimaneutrale und wirtschaftlich erfolgreiche Energieversorgung gelingen kann

Denn als eine der ersten Gemeinden in Deutschland bezieht das nordfriesische Dörpum (Ortsteil von Bordelum) seine komplette Wärme und ein Großteil des Stroms aus vor Ort produzierten erneuerbaren Quellen. Die 2.000-EW-Gemeinde hat bereits  seit 1993 die Produktion Erneuerbaren Energien initiiert. Damals haben sich einige Bürger*innen für das Projekt eines Windparks begeistert und das notwendige Eigenkapital dafür aufgebracht. Es ging darum, alle auch mit kleinen Beiträgen zu beteiligen und nicht nur wenige Großinvestoren. Inzwischen tragen drei weitere Bürgerwindenergieparks, ein Bürger-Solarpark und einige weitere private PV-Dachanlagen zur Stromgewinnung bei. Der Strom wird in der ganzen Bundesrepublik vermarktet. Im Ortsteil Dörpum dient die Windenergieanlage zusätzlich der Wasserstoffgewinnung, der ebenfalls guten Absatz  findet. Die Stromgewinnung wirft hohe Renditen für die beteiligten Bürger*innen aus, beschert der Gemeinde hohe Gewerbesteuereinnahmen und zusätzlich können jährlich 120.000 € an Spenden für Gemeindeprojekte generiert werden.

Biogasanlage und Pufferspeicher bilden im Ortsteil Dörpum das Wärmekonzept, 93% der Einwohner sind an das Wärmenetz angeschlossen. Im Sommer versorgt die Biogasanlage das öffentliche Schwimmbad mit zusätzlicher Wärme, weshalb Bürger*innen ermäßigten Eintritt erhalten. Jeder Haushalt bekam eine Beratung für die energetische Sanierung, finanziert von der Kommune. 

Die Gemeinde ist mit einer auditierten Gemeinwohlbilanz ausgezeichnet worden. Auch der Verkehrssektor wird mit Elektro-Carsharing in das Gesamtkonzept einbezogen. Mit Repowering, großen Speichern und Power to heat wird auch in die Zukunft weiter geplant.  

Herr Petersen und Frau Thomsen stehen Rede und Antwort

Das Schlüsselwort der Energiewende lautet in Bordelum nach eigener Einschätzung: „Bürgerbeteiligung“. Die frühe Initiative wurde mit hohen Fördersummen belohnt. So gelang dort in gemeinschaftlichem Engagement nicht nur ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz sondern auch eine Wertschöpfung im strukturschwachen ländlichen Raum. 

Beeindruckt von den umfangreichen Leistungen und dem Erfolg diskutierten die Anwesenden noch lange nach dem Vortrag. Auch wenn in Heikendorf Biogas und Windenergie nicht die Rolle wie in Bordelum spielen können, so stehen andere Energiequellen zur Verfügung. Dafür bedarf es eines klugen vernetzten Konzepts, den Anfang könnte die Erarbeitung eines Quartierskonzepts machen.