Nachhaltig essen – mit Genuss
Nachhaltiges Essen beginnt im Einkaufswagen. Denn gesundheits- und umweltbewusster Konsum ist die Basis. Versuchen Sie zum Beispiel vorverarbeitete Lebensmittel in ihrer Ernährung zu reduzieren. Denn diese haben meistens eine besonders schlechte Umweltbilanz, haben wenig lebenswichtige Vitamine und enthalten oft zuviel Salz und Konservierungsstoffe, was der Gesundheit nicht unbedingt zuträglich ist. Das heißt natürlich nicht, dass Sie nur noch Rohkost essen sollen. Es geht vielmehr darum, auf eine gewisse Ausgewogenheit zu achten. Planen Sie Ihre Mahlzeiten und entsprechend auch Ihren Einkauf. Das vermeidet nicht nur Lebensmittelverschwendung und ist gesünder, sondern spart meist auch Geld.
Weniger Fleisch – dafür viel Obst und Gemüse
Da vor allem der Fleischkonsum den ökologischen Fußabdruck beeinflusst, ist es ratsam, diesen zu reduzieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen. Schon kleine Veränderungen machen einen Unterschied. Denn im Vergleich zu einer fleischbetonten Ernährung kann eine pflanzenbetonte Mischkost die Entstehung von Treibhausgasen um 15 Prozent reduzieren. Außerdem tun Sie etwas für Ihre Gesundheit; so spart die Volkswirtschaft durch eine fleischreduzierte Ernährung etwa gleichviel bei der Gesundheitsversorgung und beim Klimaschutz.
Die DGE empfiehlt für die tägliche Ernährung eine Mischkost, die zu mindestens 75 Prozent aus pflanzlichen Produkten (Gemüse, Obst und Getreideprodukte) bestehen sollte – ergänzt durch tierische Produkte (Eier, Milchprodukte, Fleisch, Fisch) und Fette.
Regional und saisonal einkaufen – dem Saisonkalender folgen
Viele Obst- und Gemüsesorten aus der ganzen Welt sind heute auch bei uns und dauerhaft verfügbar. Leider geht dieser Luxus im Supermarkt zulasten der Umwelt. Insbesondere exotisches Obst und Gemüse ist allein durch die notwendigen Transporte nicht klimafreundlich. Aber auch heimische Lebensmittel können eine schlechte Ökobilanz haben – zum Beispiel, wenn sie außerhalb der Saison in beheizten Gewächshäusern angebaut werden. Wer dagegen auf saisonales Obst und Gemüse zurückgreift, ernährt sich deutlich nachhaltiger. Ein weiterer Vorteil: Saisonale, regionale Früchte schmecken oft besser. Sie konnten voll ausreifen und sind frisch, weil sie keine langen Transportwege hinter sich haben.
Übrigens: Auch beim Trinkwasser liegt das Gute oft so nah. Im Vergleich zu abgefülltem Mineralwasser ist Leitungswasser die deutlich umweltfreundlichere und gesundheitlich gleichwertige Alternative.
Die Arbeitsgruppe in der IKL zu „Konsum und Ernährung“ hat eine Liste zu regionalen Direktvermarktern in der Probstei erstellt und wir stellen sie hier zum Download bereit. Sie erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit; für Korrekturen und Ergänzungen sind wir dankbar.
Unverpackt einkaufen – zum Beispiel auf dem Wochenmarkt
Unverpackt einkaufen und damit auch Plastikmüll vermeiden liegt im Trend. Immer häufiger gibt es so genannte Unverpackt-Läden, in denen (fast) alle Produkte unverpackt angeboten werden. Die Kundinnen und Kunden bringen von zu Hause Brotdosen, Einmachgläser oder Stoffbeutel mit, um die Produkte nachhaltig zu verpacken.
Dabei ist verpackungsfreies Einkaufen nichts Neues – auf Wochenmärkten war es schon lange möglich, bevor es wieder populär wurde. Hier findet man eine große Auswahl an frischen Lebensmitteln wie Antipasti, Nüsse, Backwaren und Süßigkeiten, aber auch tierische Produkte wie Eier, Käse und Wurst. Wochenmärkte gibt es in fast jedem größeren Ort in Deutschland und sie sind eine gute Möglichkeit, regionale und unverpackte Produkte einzukaufen.
Wenn kein Wochenmarkt in der Nähe ist, gibt es auch die Möglichkeit, so genannte Gemüsekisten zu bestellen. Diese werden direkt vom Erzeuger nach Hause oder an Annahmestellen in ihrer Nähe geliefert und können bequem im Abo bestellt werden. So können Sie auch ohne Wochenmarkt nachhaltig und verpackungsfrei einkaufen!
Faire Lebensmittel – ökologisch und sozial
Wenn Sie beim Einkaufen einen Schritt weiter gehen möchten, achten Sie auf die Produktionsbedingungen der Lebensmittel. Produkte mit einem Fair-Trade- oder Bio-Siegel sind hier immer eine gute Wahl. So kann der Anbau von Biogemüse die Umwelt um bis zu 30 Prozent weniger belasten als der konventionelle Anbau.
Faire Preise für ökologisch erzeugte Lebensmittel helfen nicht nur, Existenzen zu sichern und Arbeitsbedingungen zu verbessern, sondern schonen auch unsere Natur und ihre begrenzten Ressourcen. Biobauern und -bäuerinnen verzichten auf synthetische Dünger und Pestizide und reduzieren so die Belastung der Umwelt mit Treibhausgasen und Schadstoffen. Außerdem legen die Anbieter großen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Menschen in den Anbauländern. Diese Aspekte sind in der Regel auf der Verpackung angegeben. Achten Sie also beim Einkauf auf die Herkunft und die Produktionsbedingungen Ihrer Lebensmittel – es lohnt sich!