Wesentliche Faktoren der Baukosten sind die PV-Module, der Wechselrichter (WR), ggf. die Batteriespeicher sowie die Installationskosten. Während PV-Module, WR und Batterien in den letzten 2 Jahren um bis zu 70% günstiger wurden, sind die Installationskosten leicht gestiegen. Eine 10kWp Anlage sollte heute, komplett montiert und beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet, zwischen 13.000 und 16.000€ kosten.
Erstmals seit 20 Jahren wurde die Einspeisevergütung in 2023 wieder angehoben. Ab 01.02.2024 beträgt sie 8,1 Cent bei Teileinspeisung und 12,9 Cent bei Volleinspeisung. Trotz dieser Erhöhung ist die Einspeisung des Stroms wirtschaftlich nicht unbedingt attraktiv. Nutzt man hingegen den erzeugten Strom zum Eigenverbrauch und ersetzt damit den vom Energieversorger bezogenen Strom – Preise aktuell zwischen 27,5 und 40 Cent/kWh – so amortisiert sich eine PV-Anlage in ca. 10 Jahren (abhängig von örtlichen Gegebenheiten und Kaufpreis) und führt zur spürbaren Senkung der Stromkosten. Bei allen Überlegungen zur Eigenstromnutzung ist zu bedenken, dass die Solarstromproduktion in den Wintermonaten sehr gering ist bzw. ausfällt.
Um den selbst erzeugten Strom optimal zu nutzen, kann es sinnvoll sein, einen Batteriespeicher zu integrieren, doch dies gilt nicht für Balkonanlagen, deren in der Regel geringere Größe die Anschaffung eines solchen, verhältnismäßig teuren, Speichers nicht effizient erscheinen lässt. Mit einem Batteriespeicher kann man den tagsüber produzierten Strom auch in den Abend- und Nachtstunden nutzen, den Eigenverbrauchsanteil weiter erhöhen und die Wirtschaftlichkeit steigern. Als Faustformel kann man davon ausgehen, dass der von einer PV-Anlage erzeugte Strom zu ca. 30% selbst genutzt werden kann, mit Batteriespeicher bis zu 70 %. Der Einbau von Batteriespeichern wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein grundsätzlich gefördert, allerdings liegt die Förderung aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 15.11.2023 derzeit auf Eis.
aus: „Laboe aktuell“ Ausgabe Februar 2024