Was sind wir dieses Jahr wieder geradelt – 4.412 km waren es in Summe am Tag des Finales: Samstag 10. Juni 2023. Die IKL belegte in der Kommunenwertung den zweiten Platz hinter der Freiwilligen Feuerwehr mit sagenhaften 5.807 km!
Unsere Spitzenradler*innen Eckard mit 709 km und Bianca mit 626 km verdienen besondere Beachtung. – Viele Fahrten wurden dieses Jahr wieder zum ersten mit dem Fahrrad erledigt und an diese positive Erfahrung werden wir uns im Alltag erinnern. – Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.
Unsere dänische Ferieninsel Fanö liegt direkt vor dem Nordseehafen und Industriestandort Esbjerg. Die Gegensätze könnten hier wie dort nicht größer sein: So naturnah und beschaulich das Inselleben auf Fanö ist, so hochtechnisiert und dynamisch ist die Energiewirtschaft in der Hafenstadt Esbjerg. Seit vielen Jahren ist Esbjerg Dreh- und Angelpunkt der dänischen Offshore-Windparks: Im Hafen werden Teile für Windkraftanlagen gelagert und verschifft. Zahlreiche Unternehmen für den Bau und die Wartung von Offshore-Anlagen haben sich angesiedelt. Nicht zuletzt entstand in Sichtweite der Insel Fanö einer der ersten dänischen Offshore-Windparks mit 99 Windturbinen.
Doch schon 30 Jahre zuvor setzte Esbjerg Maßstäbe in der Energiewirtschaft: Das 1992 errichtete Kraftwerk Esbjerg ist ein Steinkohlekraftwerk direkt am Hafen. Der Schornstein ist mit 250,24 Metern der höchste Dänemarks (zum Vergleich: der Fernmeldeturm in Kiel ist „nur“ 230 Meter hoch). Das Kraftwerk hat eine elektrische Leistung von 378 Megawatt und sichert die Stromversorgung von ganz Jütland. Außerdem deckt das Kraftwerk etwa die Hälfte des Fernwärmebedarfs von Esbjerg.
Doch im Juni 2024 ist Schluss. Wie will Esbjerg in Zukunft seinen Strom- und Wärmebedarf decken? Strom wird heute durch zahlreiche Offshore- und Onshore-Windkraftanlagen erzeugt und kann die elektrische Leistung des Kohlekraftwerks ersetzen. Für die Wärmeversorgung der Stadt wird derzeit eine Großwärmepumpe installiert, die Seewasser als Wärmequelle nutzt. Die Großwärmepumpe wird zukünftig bis zu 4000 Liter pro Sekunde (!) aus der Nordsee entnehmen, um ca. 3°C abkühlen und in 700 m Entfernung wieder einleiten. Mit einer thermischen Leistung von 50 MW ist sie die bisher weltweit größte Wärmepumpe und verwendet mit Kohlendioxid als Kältemittel. Insgesamt soll die Anlage jährlich ca. 235 GWh Wärme liefern und gleichzeitig die Dekarbonisierung der Energieversorgung durch Sektorkopplung vorantreiben, indem Windstrom für die Wärmeversorgung genutzt wird.
Esbjerg hat sich zum Ziel gesetzt, in sieben Jahren (!) klimaneutral zu sein. „Unsere Stadt hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden, und die neue Wärmepumpenlösung wird ein wichtiges Element sein, um dieses Ziel zu erreichen“, sagt Jesper Frost Rasmussen, Bürgermeister von Esbjerg. Mit der Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung trage man dem Ziel Dänemarks Rechnung, aus der Kohle auszusteigen, und sorge gleichzeitig für den Erhalt des dänischen Wattenmeeres, ergänzt Anders Linde, Vorstandsvorsitzender von DIN Forsyning.
Und nicht zu vergessen: Die Tage von Dänemarks höchstem Schornstein – dem „Weißen Riesen“ – sind gezählt. Auf seinen CO2-Ausstoß können wir alle gut und gerne verzichten.
Das Beste kommt zum Schluss: Auch die Stadtwerke Kiel planen eine Großwärmepumpe für die Landeshauptstdt Kiel und werden die Kieler Förde als Wärmequelle nutzen.
Heute am 25.5.2023 besuchte die Klasse 2b der Grundschule Laboe – mit ihrer Lehrerin Frau Claudia Parbs – die „Stöberstube“ der Flüchtlingshilfe Ukraine. Kathlen und Clemens Simmer von AG „Konsum und Ernährung“ der IKL haben im Dialog mit den äußerst aufgeweckten, hochmotivierten und sehr interessierten 22 Schülerinnen und Schülern die wichtige Rolle der Nutzung gebrauchter Konsumartikel für den Klimaschutz entwickelt.
Dabei kam auch die Bedeutung von Verkehr und Heizung für den CO2-Haushalt der Erdatmosphäre und des individuellen Fußabdrucks der Laboeer Bürgerinnen und Bürger zur Sprache. Die Verdeutlichung von Mengen wie die aktuellen 10 Tonnen CO2-Emission durch jeden Einzelnen konnten durch das Gewicht eines Elefanten greifbar gemacht werden. Die uns eigentlich nur zustehende eine Tonne CO2 pro Jahr wurde durch Alltagsäquivalente aus allen Bereichen verständlich gemacht, wie z.B. ein Flachbildfernseher, die ausschließliche Nutzung eines Verbrennerautos für den Arbeitsweg von Laboe nach Kiel sowie ein täglicher Fleischverzehr. Der Hinweis, dass am Ende alle auch die Spielzeuge in der Stöberstube besichtigen werden, ließ alle fast eine Stunde voll bei der Sache bleiben. Das Engagement und die Vorschläge zur CO2-Einsparung machen zuversichtlich, dass die junge Generation das Klima schützen und bewahren wird.
Die Flüchtlingshilfe Laboe und die IKL luden zu einem Besuch am Donnerstag, den 27. April 2023 im Hochparterre des Rathauses ein, um sich von den Angeboten der Stöberstube ein Bild zu machen. Das Team „Stöberstube“ der Flüchtlingshilfe Laboe besteht mittlerweile aus sieben ehrenamtlichen Mitarbeitenden und hat sich in Laboe als fester Anlaufpunkt für Geflüchtete und Laboer Bürger*innen etabliert. Den Besuchern wird in drei Räumen ein wechselndes und breites Angebot von Damen-, Herren- und Kinderkleidung präsentiert, dazu kommen noch Haushaltsartikel, Spielzeug und andere Kinderartikel. Frau Claudia Bern, Frau Jasmin Emen, Frau Sylvia Petrowski und Frau Frauke Schöneich-Priebe standen den Besucher*innen Rede und Antwort.
Das Interesse von Kathlen und Clemens Simmer von der IKL ist die Nachhaltigkeit in unserem Konsumverhalten zu verbessern. Laut Branchenbericht der Textilindustrie landeten 2018 in Deutschland knapp 1,3 Millionen Tonnen Altkleider in der Sammlung, mehr als fünfzehn Kilogramm pro Einwohner. Statistisch gesehen kauft jeder Bürger sechzig (!) Kleidungsstücke im Jahr, deren Herstellung insgesamt CO2-Emissionen in der Größenordnung eines Flugs nach Mallorca und zurück erzeugt. – Was für eine Verschwendung von Ressourcen, was für eine Belastung für die Umwelt, was für ein gigantischer CO2-Fußabdruck, der grob bereits ca. ein Viertel der uns bei Klimaneutralität nur zustehenden CO2-Emission beträgt!
Die gemeinsame Veranstaltung von Flüchtlingshilfe Laboe und IKL traf auf großes Interesse der Besucher*innen und es kamen bereits Anfragen zu einer Wiederholung der Veranstaltung bspw. für Schulklassen.
Die Wetterbedingungen mit Sonnenschein und milden Temperaturen waren hervorragend: Am Samstag, dem 29. April, traf sich Frau Dipl. Biologin Andrea Harrje von der Initiative Klimaschutz Laboe mit Interessierten zu einem naturkundlichen Rundgang im Laboer Kurpark, um mit einem neuen Blick auf die Themen Natur versus Wildnis, Gartenästhetik und -kultur zu werfen. Klar wurde, dass der Kurpark in idealer Weise die verschiedene Epochen der Gartenkultur vereint und dennoch nicht im Widerspruch zu den Idealen eines Naturgarten steht – so treffen sich harmonisch in den Rabatten Wildkräuter wie Buschwindröschen, Lerchensporn und Lungenkraut mit Pfingst- und Edelrosen.
Frei nach dem Motto: „… ist das Natur oder kann das weg?“, sollte vor jeder Maßnahme kurz überlegt werden, ob sie notwendig ist.
Das Gärtnern mit und nicht gegen die Natur, ist die Grundvoraussetzung für einen schönen Naturgarten. Arbeitsextensiver ist er zudem auch noch!
Wer Anregungen und Ideen für sein Naturgarten-Projekt sucht, wird bei einem Besuch des Kurparks sicherlich fündig.
Diese Veranstaltung fand im Rahmen der Klimaschutzwoche Plön zusammen mit dem Verein Freunde des Kurparks e.V. statt und begleitete den Auftakt des Wettbewerbs „Klimafreundlicher Naturgarten“ in Laboe.
Sie wollen sich mit Ihrem Garten an dem Wettbewerb beteiligen ? Schicken Sie uns bitte bis zum 30. Juli 2023 einige Fotos ihres Gartens mit einer formlosen Beschreibung: Worauf sind Sie besonders stolz ? Konnten Sie in den letzten Jahren bereits etwas zugunsten des Klima / Artenschutzes verbessern ? Was würden Sie gerne noch ändern ?
Bitte reichen sie Ihre Bewerbung mit einigen Fotos ihres Gartens unter info@klimaschutz-laboe.de ein. Teilnahmeberechtigt sind alle Gartenbesitzer*innen in Laboe.
„Naturgarten – ein Plädoyer für mehr Natur im Garten“
lautete der Titel der Auftaktveranstaltung am Di. 25. April 2023 für unseren Wettbewerb „Klimafreundlicher Naturgarten“.
Frau Dipl.Biol. Anke Dorl brach in ihrem lebendigen Vortrag eine Lanze für gewaltfreies Gärtnern nach den Prinzipien der Natur und erläuterte, warum Klimaschutz beim Rasenmähen beginnt. In der anschließenden Gesprächsrunde mit dem interessierten und fachkundigem Publikum wurden Fragen zur Gestaltung und zu Optimierungsmöglichkeiten diskutiert.
Die gelungene Auftaktveranstaltung lässt uns auf eine rege Teilnahme am Wettbewerb hoffen:
Schicken Sie uns bitte bis zum 30. Juli 2023 einige Fotos ihres Gartens mit einer formlosen Beschreibung: Worauf sind Sie besonders stolz ? Konnten Sie in den letzten Jahren bereits etwas zugunsten des Klima / Artenschutzes verbessern ? Was würden Sie gerne noch ändern ?
Bitte reichen sie die Bewerbung mit einigen Fotos ihres Gartens unter info@klimaschutz-laboe.de ein. Teilnahmeberechtigt sind alle Gartenbesitzer*innen in Laboe.
Eine unabhängige Fachjury wird die Bewerbungen bewerten. Die ersten drei Plätze werden im Rahmen einer Siegerehrung im September prämiert.
Der Wettbewerb „Klimafreundlicher Naturgarten“ wird dankenswerterweise von Edeka Alpen und von der Wiking Apotheke unterstützt.
In dem Gespräch mit Frau Nadine Schättler von den „Kieler Nachrichten“ führte Joachim Mohr aus: „Es wird Zeit, dass wir von den Einzelfeuerungsanlagen wegkommen.“ Die IKL strebe daher Nahwärmenetze an, die von erneuerbaren Energiequellen gespeist und von Bürgern selbst betrieben werden. Die Tiefengeothermie könnte für dieses Projekt ein wichtiger Faktor sein. „Der größte Vorteil der Geothermie ist ihre Grundlastfähigkeit“, betonte Joachim Mohr. Egal wie das Wetter ist: In Laboe könnte eine Wärme von ca. 70°C konstant aus der Tiefe geliefert werden. …
Hier gehts zum Originalartikel:Kieler Nachrichten vom 21.04.2023: Tiefengeothermie in Laboe: Wie hoch ist das Potenzial wirklich?
Zu Chancen und Risiken der Tiefengeothermie befragte Frau Nadine Schättler zudem den Geophysiker Dr. Reinhard Kirsch. Ein Untersuchungsbedarf besteht nach Kirschs Einschätzung noch: Die vorhandenen Bohr-Unterlagen müssen genau beleuchtet werden, um die Ergiebigkeit der Sandsteinschicht zu ermitteln. Denn eine der früheren Bohrungen erfolgte etwa sechs Kilometer von Laboe entfernt. Sämtliche Messungen und Bohrungen hält Dr. Kirsch für unproblematisch. …
Hier gehts zum Originalartikel: Kieler Nachrichten vom 24.04.2023: Erdwärme in Laboe: Reinhard Kirsch erklärt Nutzen und Risiken
Prüfen Sie Ihre Dachfläche auf Eignung für Photovoltaik
Das Solarpotenzialkataster ist ein kostenloser Online-Service des Kreises Plön für alle Hauseigentümer*innen und Mieter*innen, in dem alle Dachflächen im Kreisgebiet erfasst sind. Es stellt einfach und verständlich die Eignung einer Dachfläche zur Nutzung der Solarenergie mittels Photovoltaik (also Stromerzeugung) dar. Dazu wurden verschiedene Parameter wie beispielsweise Verschattung, Dachausrichtung und Dachneigung zur Berechnung herangezogen und berücksichtigt.
In der obigen Abbildung ist das Zentrum von Laboe dargestellt: Alle Grün-gekennzeichneten Gebäude sind für die Stromproduktion mittels Photovoltaik geeignet, alle Rot-gekennzeichneten Gebäude dagegen nicht. Es ist auffällig, dass die überwiegende Zahl der Gebäude für Photovoltaik (PV) geeignet ist. Sollte dieses für uns nicht Anlass genug sein, als Hausbesitzer über die Investition in eine PV-Anlage nachzudenken ? Oder sollten wir als Mieter*in mit unserem Vermieter/unserer Vemieterin sprechen, um ihn/sie auf diese Möglichkeit hinzuweisen ?
Uns ist bewusst, dass die Investition in eine PV-Anlage mit erheblichen Kosten verbunden ist. Doch es gibt Fördermöglichkeiten, über die in einer Energieberatung informiert wird.
Ausbau der Photovoltaik in Laboe
Im September 2022 ergab unsere Auswertung des öffentlichen Marktstammdatenregisters zu der Stromproduktion aus solarer Energie, dass in der Gemeinde Laboe 88 Photovoltaikanlagen mit einer Bruttoleistung von 137 kWp pro 1000 Einwohner installiert sind. Wir haben jetzt im April 2023 eine neue Auswertung vorgenommen:
Solare Energieerzeugung mittels Photovoltaik in Laboe
Mittlerweile gibt es in Laboe 107 Photovoltaikanlagen mit einer Bruttoleistung von 140 kWp, d.h. in 8 Monaten konnte die PV-Leistungskapazität um 10% ! gesteigert werden. – Ein beachtlicher Erfolg, doch zur Erreichung der Klimaziele müssen wir uns noch mehr anstrengen, noch mehr investieren, um noch mehr PV-Leistung bereitzustellen.
Mehrgrün – so nennt sich unsere Arbeitsgruppe der Initiative Klimaschutz Laboe und hat – unter der Leitung von Andrea Harrje und Volkmar Heller – die Zielsetzung festgelegt:
Wie kann Laboe grüner werden?
Können wir die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren und wo besteht Verbesserungsbedarf?
Es ist davon auszugehen, dass es zu oft am Verständnis für Zusammenhänge in der Natur fehlt.
Spätestens jetzt – vor dem Hintergrund des Klimawandels – sollten pflegerische Maßnahmen bezüglich ihrer klimatischen und ökologischen Auswirkungen hinterfragt werden.
Um private Gartenbesitzer zu ermutigen, ihre Gärten ökologisch wertvoller zu gestalten, organisierten wir u.a. einen Gartenwettbewerb im Jahre 2023.
Wer hat Lust in der Gruppe Mehrgrün mitzumachen?
Wir sind offen für deine Ideen und freuen uns, dass du auch aktiv werden möchtest!
Vielleicht haben sie sich das auch schon mal gefragt. Einzelne Maßnahmen mögen hilflos erscheinen, aber Klimaschutz lebt vom Mitmachen.
So gibt es in Deutschland 17 Mio Gärten mit einer Gesamtfläche von 6800km2 – so groß, wie alle Naturschutzgebiete in Deutschland zusammen. Jedermensch, der einen Garten besitzt, kann damit einen Beitrag zum Klima- und Artenschutz leisten.
Was ist ein klimafreundlicher Naturgarten?
In einem Garten werden Pflanzen kultiviert. Dabei wurde der Natur jahrhundertelang ein Mitspracherecht eingeräumt. Mittlerweile sind unsere technischen Möglichkeiten so „fortgeschritten“, dass einige GartenbesitzerInnen jegliches Leben in ihrem Garten auslöschen – mit sämtlichen Folgen für das Klima und den Artenschutz. Wir möchten ein Zeichen gegen die in letzter Zeit in Mode gekommenen, leblosen Schottergärten setzen! In ihrem Garten muss keine totale Wildnis herrschen. Es hilft schon, wenn sie es dort wachsen und grünen lassen, wo es Ihnen möglich ist. Wenn wir dafür sorgen, dass sich unser Garten so natürlich wie möglich entwickeln kann, schützen wir die Natur und das Klima am effektivsten. Außerdem ist dies kosten- und arbeitsärmer!
Wir haben ein paar Tipps, wie sie ihren Garten zu einem klimafreundlichen Naturgarten (weiter)entwickeln können.
Tipps für einen naturnahen Garten
Thema
Was kann ich tun ?
Viel Grün!
Mit ihren Blättern entziehen Pflanzen der Atmosphäre CO2 und sorgen durch die Verdunstung für ein ausgeglicheneres Mikroklima.
Bäume/ Hecken, Pflanzen und Rasen
Große Bäume passen nicht in jeden Garten, aber vielleicht eine Laubhecke mit Beeren? Oder ein einheimischer blühender Strauch? Heimische Pflanzen sollten bevorzugt werden, denn unsere Insektenfauna ist an sie angepasst. Gefüllte Blüten und exotische Pflanzen entfallen als Nahrungsquellen. An spät im Jahr blühende Pflanzen sollte auch gedacht werden. Alternativ oder zusätzlich zu einer Kräuterspirale lässt sich auch eine Schmetterlingsspirale anlegen. Bestimmte Pflanzen ziehen Nachtfalter an und dienen damit als indirekte Nahrungsquelle für Fledermäuse Ein längerer Rasen ist ebenfalls schon ein Beitrag zum Artenschutz: wird er seltener gemäht, siedeln sich weitere Pflanzen an wie Gundermann, Brunelle und Rühr-mich-nicht an an!
Bewachsene Böden, keine Flächenversiegelungen
Eine unbewachsene Fläche ist zutiefst unnatürlich, kommt also in der Natur nicht vor! Der Boden ist die Grundlage für ein artenreiches und stabiles Pflanzenwachstum. Von Versiegelungen – auch durch Mikrovliese – ist abzusehen. Diese zersetzen sich mit der Zeit zu Mikroplastik und sind nicht mehr zu entfernen. Sorgen Sie dafür, dass so viel Regenwasser wie möglich in ihrem Garten versickern kann. Bewachsene Böden sind besser vor Austrocknung geschützt und lassen Regenwasser langsamer abfließen.
Stein-, Holz- und Reisighaufen, Trockenmauern und Wurzelwerk
Der naturnahe Garten bietet durch die Anlage von Strukturen gute Lebens- und Überwinterungsmöglichkeiten für Kleinsäuger, Amphibien und Insekten. Totholz wird von Pilzen und Insekten zersetzt. Dickicht und Hecken laden Vögel zum Brüten und Fressen ein.
Teiche und Wasserstellen im Garten
Teiche sind wertvolle Lebensräume für heimische Insekten und Amphibien. Die Insektenwelt lockt Vögel und Fledermäuse an. Bei Hitze dient der Teich Vögeln und Kleinsäugern als Trink- und Badestelle. Alternativ kann auch ein kleineres Gefäß als Wasserstelle dienen.
Keine Verwendung von Herbiziden/ Pestiziden, chemisch-synthetischem Dünger und Torf
Um unsere Pflanzen gesund und widerstandfähig zu machen, können wir Jauchen und Aufgüsse nutzen. Diese fördern die Vitalität und machen sie widerstandfähiger gegen Fressfeinde. Blattläuse werden im Naturgarten schnell von Florfliegen, Marienkäfern und Schlupfwespen entdeckt und gefressen. Unkräuter sind Kräuter mit dem Eigensinn, dort zu wachsen, wo man sie nicht möchte. Das kann nerven, aber mit etwas Humor und Gelassenheit geht es einfacher und im schlimmsten Falle sollte auf Handarbeit gesetzt werden.
Kreisläufe
Der Komposthaufen ist im Garten unverzichtbar und liefert dem Boden kostenlos wertvollen Humus. Auf Kunstdünger kann verzichtet werden. Laub kann im Herbst auf den Rabatten liegenbleiben. Das schützt die Pflanzen im Winter, dient Tieren als Unterschlupf, versorgt die Pflanzen im Frühjahr mit Humus und bildet die Basis für ein reiches und gesundes Bodenleben. Dies stärkt die Vitalität unserer Pflanzen.
Nutzgarten
Der Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten schont im Vergleich zur professionellen Produktion Wasser, Energie und Transportwege und ist deshalb klimafreundlich.
Tierschutz
Achten Sie bitte auch auf Tierfallen wie offene Regentonnen und Gruben. Bodentiefer Maschendraht behindert Igel beim Wandern. Durch Laubsauger und Mähroboter werden unzählige Kleintiere getötet und schwer verletzt (Igel).
Am 3. April 2023 besuchten Kathlen und Clemens Simmer von der Initiative Klimaschutz Laboe (IKL) die von Susanne Bartels und Claudia Bern gegründete und geleitete „Stöberstube“ der Flüchtlingshilfe Laboe im Laboer Rathaus. Als zu Beginn des Ukraine-Krieg die ersten Flüchtlinge beim Amt eintrafen – mit Rucksäcken, ohne warme Kleidung und Wechselwäsche – stellten sie einen Spendenaufruf auf einer neu erstellten Facebook-Gruppe ein. Als Sammelort war ein privater Carport angegeben. Das Ergebnis war überwältigend! Nach wenigen Tagen war der Carport mit Hilfsgütern gefüllt und der Ehemann streikte ob seines blockierten Stellplatzes. Man nahm Kontakt mit dem Bürgermeister Voss auf, der sofort das leer stehende Erdgeschoß des Rathauses bereitstellte und den Bauhof mit der Installation von Regalen beauftragte. Der Zustrom von Flüchtlingen hielt an und parallel zu der Sammelaktion wurden Unterkünfte für die Flüchtlinge besorgt.
Das Team „Stöberstube“ der Flüchtlingshilfe Laboe umfasst sieben Freiwillige und zwischenzeitlich hat sich die „Stöberstube“ in Laboe als fester Anlaufpunkt für Geflüchtete und Laboer Bürger*innen etabliert: Den Besuchern wird in drei Räumen ein wechselndes Angebot von Damen-, Herren- und Kinderkleidung präsentiert, dazu kommen noch Haushaltsartikel und Spielzeug. Auf der Facebook-Seite werden Bedarfe publiziert, auch für eine tätige Unterstützung durch weitere Freiwillige wäre die Gruppe dankbar. Aktuell konnte überzählige Winterkleidung an Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien weiter gegeben werden und linderte dort die Not.
Eine aktuelle Sorge der Flüchtlingshilfe sind die Räumlichkeiten für die „Stöberstube“. Derzeit laufen Planungen, dass Erdgeschoß des Rathauses als „Dritten Ort“ mit Bibliothek und für die Touristeninformation für die Gemeinde umzugestalten. Frau Bartels und Frau Bern sind von dem Standort Rathaus im Zentrum von Laboe absolut überzeugt und verhandeln um die beiden hinteren Räume im Erdgeschoß. Sie wollen weiterhin an diesem Standort jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr ihre Unterstützung anbieten.
Das Interesse von Kathlen und Clemens Simmer ist die Nachhaltigkeit in unserem Konsumverhalten. Laut Branchenbericht der Textilindustrie landeten 2018 in Deutschland knapp 1,3 Millionen Tonnen Altkleider in der Sammlung, mehr als fünfzehn Kilogramm pro Einwohner. Statistisch gesehen kauft jeder Bürger sechzig (!) Kleidungsstücke im Jahr. Was für eine Verschwendung von Ressourcen, was für eine Belastung für die Umwelt, was für ein gigantischer CO2-Fußabdruck!
Die Klimaschutzwoche Plön findet vom 24. bis zum 30. April 2023 statt. DieFlüchtlingshilfe Laboe und die Initiative Klimaschutz Laboe laden alle herzlich zu einem Besuch am Do. 27. April 2023 von 10 bis 12 Uhr der „Stöberstube“ im Erdgeschoss des Rathauses (Seiteneingang) ein, um sich von den Angeboten der Stöberstube ein Bild zu machen. Dazu gibt es vielfältige Informationen, wie sich Konsumverhalten allgemein auf das Klima auswirkt und wie die Angebote der Stöberstube durch Nachhaltigkeit einen Beitrag zum Klimaschutz liefern.