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Arbeitsgruppe „Mehrgrün“

Mehrgrün – so nennt sich unsere Arbeitsgruppe der Initiative Klimaschutz Laboe und hat – unter der Leitung von Andrea Harrje und Volkmar Heller – die Zielsetzung festgelegt:

  • Wie kann Laboe grüner werden?
  • Können wir die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren und wo besteht Verbesserungsbedarf?

Es ist davon auszugehen, dass es zu oft am Verständnis für Zusammenhänge in der Natur fehlt.

Spätestens jetzt – vor dem Hintergrund des Klimawandels – sollten pflegerische Maßnahmen bezüglich ihrer klimatischen und ökologischen Auswirkungen hinterfragt werden.

Um private Gartenbesitzer zu ermutigen, ihre Gärten ökologisch wertvoller zu gestalten, organisierten wir u.a. einen Gartenwettbewerb im Jahre 2023.

Wer hat Lust in der Gruppe Mehrgrün mitzumachen?

Wir sind offen für deine Ideen und freuen uns, dass du auch aktiv werden möchtest!

KümmererIn: Andrea Harrje und Volkmar Heller

Status: Kontaktaufnahme unter info@klimaschutz-laboe.de

„Was kann ich für den Klimaschutz schon tun?“ 

Vielleicht haben sie sich das auch schon mal gefragt. Einzelne Maßnahmen mögen hilflos erscheinen, aber Klimaschutz lebt vom Mitmachen.

So gibt es in Deutschland 17 Mio Gärten mit einer Gesamtfläche von 6800km2 – so groß, wie alle Naturschutzgebiete in Deutschland zusammen. Jedermensch, der einen Garten besitzt, kann damit einen Beitrag zum Klima- und Artenschutz leisten.

Was ist ein klimafreundlicher Naturgarten?

In einem Garten werden Pflanzen kultiviert. Dabei wurde der Natur jahrhundertelang ein Mitspracherecht eingeräumt. Mittlerweile sind unsere technischen Möglichkeiten so „fortgeschritten“, dass einige GartenbesitzerInnen jegliches Leben in ihrem Garten auslöschen – mit sämtlichen Folgen für das Klima und den Artenschutz. Wir möchten ein Zeichen gegen die in letzter Zeit in Mode gekommenen, leblosen Schottergärten setzen! In ihrem Garten muss keine totale Wildnis herrschen. Es hilft schon, wenn sie es dort wachsen und grünen lassen, wo es Ihnen möglich ist. Wenn wir dafür sorgen, dass sich unser Garten so natürlich wie möglich entwickeln kann, schützen wir die Natur und das Klima am effektivsten. Außerdem ist dies kosten- und arbeitsärmer!

Wir haben ein paar Tipps, wie sie ihren Garten zu einem klimafreundlichen Naturgarten (weiter)entwickeln können.

Tipps für einen naturnahen Garten

ThemaWas kann ich tun ?
Viel Grün!

Mit ihren Blättern entziehen Pflanzen der Atmosphäre CO2 und sorgen durch die Verdunstung für ein ausgeglicheneres Mikroklima.

Bäume/ Hecken, Pflanzen und Rasen
Große Bäume passen nicht in jeden Garten, aber vielleicht eine Laubhecke mit Beeren? Oder ein einheimischer blühender Strauch? Heimische Pflanzen sollten bevorzugt werden, denn unsere Insektenfauna ist an sie angepasst. Gefüllte Blüten und exotische Pflanzen entfallen als Nahrungsquellen. An spät im Jahr blühende Pflanzen sollte auch gedacht werden. Alternativ oder zusätzlich zu einer Kräuterspirale lässt sich auch eine Schmetterlingsspirale anlegen. Bestimmte Pflanzen ziehen Nachtfalter an und dienen damit als indirekte Nahrungsquelle für Fledermäuse
Ein längerer Rasen ist ebenfalls schon ein Beitrag zum Artenschutz: wird er seltener gemäht, siedeln sich weitere Pflanzen an wie Gundermann, Brunelle und Rühr-mich-nicht an an!
Bewachsene Böden, keine FlächenversiegelungenEine unbewachsene Fläche ist zutiefst unnatürlich, kommt also in der Natur nicht vor! Der Boden ist die Grundlage für ein artenreiches und stabiles Pflanzenwachstum. Von Versiegelungen – auch durch Mikrovliese – ist abzusehen. Diese zersetzen sich mit der Zeit zu Mikroplastik und sind nicht mehr zu entfernen. Sorgen Sie dafür, dass so viel Regenwasser wie möglich in ihrem Garten versickern kann. Bewachsene Böden sind besser vor Austrocknung geschützt und lassen Regenwasser langsamer abfließen.
Stein-, Holz- und Reisighaufen,
Trockenmauern und Wurzelwerk
Der naturnahe Garten bietet durch die Anlage von Strukturen gute Lebens- und Überwinterungsmöglichkeiten für Kleinsäuger, Amphibien und Insekten. Totholz wird von Pilzen und Insekten zersetzt. Dickicht und Hecken laden Vögel zum Brüten und Fressen ein.
Teiche und Wasserstellen im GartenTeiche sind wertvolle Lebensräume für heimische Insekten und Amphibien. Die Insektenwelt lockt Vögel und Fledermäuse an. Bei Hitze dient der Teich Vögeln und Kleinsäugern als Trink- und Badestelle. Alternativ kann auch ein kleineres Gefäß als Wasserstelle dienen.
Keine Verwendung von Herbiziden/ Pestiziden, chemisch-synthetischem Dünger und TorfUm unsere Pflanzen gesund und widerstandfähig zu machen, können wir Jauchen und Aufgüsse nutzen. Diese fördern die Vitalität und machen sie widerstandfähiger gegen Fressfeinde.
Blattläuse werden im Naturgarten schnell von Florfliegen, Marienkäfern und Schlupfwespen entdeckt und gefressen.
Unkräuter sind Kräuter mit dem Eigensinn, dort zu wachsen, wo man sie nicht möchte. Das kann nerven, aber mit etwas Humor und Gelassenheit geht es einfacher und im schlimmsten Falle sollte auf Handarbeit gesetzt werden.
KreisläufeDer Komposthaufen ist im Garten unverzichtbar und liefert dem Boden kostenlos wertvollen Humus. Auf Kunstdünger kann verzichtet werden. Laub kann im Herbst auf den Rabatten liegenbleiben. Das schützt die Pflanzen im Winter, dient Tieren als Unterschlupf, versorgt die Pflanzen im Frühjahr mit Humus und bildet die Basis für ein reiches und gesundes Bodenleben. Dies stärkt die Vitalität unserer Pflanzen.
NutzgartenDer Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten schont im Vergleich zur professionellen Produktion Wasser, Energie und Transportwege und ist deshalb klimafreundlich.
TierschutzAchten Sie bitte auch auf Tierfallen wie offene Regentonnen und Gruben. Bodentiefer Maschendraht behindert Igel beim Wandern.
Durch Laubsauger und Mähroboter werden unzählige Kleintiere getötet und schwer verletzt (Igel).
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Besuch in der „Stöberstube“ in Laboe: Sozial und nachhaltig

Am 3. April 2023 besuchten Kathlen und Clemens Simmer von der Initiative Klimaschutz Laboe (IKL) die von Susanne Bartels und Claudia Bern gegründete und geleitete „Stöber­stube“ der Flüchtlingshilfe Laboe im Laboer Rathaus. Als zu Beginn des Ukraine-Krieg die ers­ten Flüchtlinge beim Amt eintrafen – mit Rucksäcken, ohne warme Kleidung und Wechsel­wä­sche – stellten sie einen Spendenaufruf auf einer neu erstellten Facebook-Gruppe ein. Als Sammelort war ein privater Carport angegeben. Das Ergebnis war überwältigend! Nach we­nigen Tagen war der Carport mit Hilfsgütern gefüllt und der Ehemann streikte ob seines blo­ckierten Stellplatzes. Man nahm Kontakt mit dem Bürgermeister Voss auf, der sofort das leer ste­hende Erdgeschoß des Rathauses bereitstellte und den Bauhof mit der Installation von Re­galen beauftragte. Der Zustrom von Flüchtlingen hielt an und parallel zu der Sammelak­tion wurden Unterkünfte für die Flüchtlinge besorgt.

Das Team „Stöberstube“ der Flüchtlingshilfe Laboe umfasst sieben Freiwillige und zwischenzeitlich hat sich die „Stö­berstube“ in Laboe als fester Anlaufpunkt für Geflüchtete und Laboer Bürger*innen etab­liert: Den Be­suchern wird in drei Räumen ein wechselndes Angebot von Damen-, Herren- und Kinderklei­dung präsentiert, dazu kom­men noch Haushaltsartikel und Spielzeug. Auf der Facebook-Seite werden Bedarfe publiziert, auch für eine tätige Unterstützung durch weite­re Freiwillige wäre die Gruppe dankbar. Aktuell konnte über­zählige Winterkleidung an Erd­be­ben­opfer in der Türkei und Syrien weiter gegeben wer­den und linderte dort die Not.

Eine aktuelle Sorge der Flüchtlingshilfe sind die Räumlichkeiten für die „Stöberstube“. Der­zeit laufen Planungen, dass Erdgeschoß des Rathauses als „Dritten Ort“ mit Bibliothek und für die Tou­risteninformation für die Gemeinde umzugestalten. Frau Bartels und Frau Bern sind von dem Standort Rathaus im Zentrum von Laboe absolut überzeugt und verhandeln um die beiden hinteren Räume im Erdgeschoß. Sie wollen weiterhin an diesem Standort jeden Don­nerstag von 10 bis 12 Uhr ihre Unterstützung anbieten.

Das Interesse von Kathlen und Clemens Simmer ist die Nachhaltigkeit in unserem Konsum­verhalten. Laut Branchenbericht der Textilindustrie landeten 2018 in Deutschland knapp 1,3 Millionen Tonnen Altkleider in der Sammlung, mehr als fünfzehn Kilogramm pro Einwohner. Statistisch gesehen kauft jeder Bürger sechzig (!) Kleidungsstücke im Jahr. Was für eine Ver­schwendung von Ressourcen, was für eine Belastung für die Umwelt, was für ein giganti­scher CO2-Fußabdruck!

Die Klimaschutzwoche Plön findet vom 24. bis zum 30. April 2023 statt. Die Flüchtlingshilfe Laboe und die Initia­tive Klimaschutz Laboe laden alle herzlich zu einem Besuch am Do. 27. April 2023 von 10 bis 12 Uhr der „Stöberstube“ im Erdgeschoss des Rathauses (Seitenein­gang) ein, um sich von den Angeboten der Stöberstube ein Bild zu machen. Dazu gibt es viel­fältige Informationen, wie sich Konsumverhalten allgemein auf das Klima auswirkt und wie die Angebote der Stöber­stube durch Nachhaltigkeit einen Beitrag zum Klimaschutz liefern.

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Einwohneranregung vom „Arbeitskreis Fahrradverkehr“ zum Wegenetz in Laboe

Anregung von der Gemeindevertretung zur Prüfung angenommen

In der Sitzung der Gemeindevertretung Laboe am 29. März 2023 stellte Frau Elisabeth Boysen-Ennen die vom Arbeitskreis Fahrradverkehr (Leitung Herr Michael Meggle) erarbeitete Einwohneranregung vor.

Als besonderer Gefahrenpunkt ist die Einmündung der Fahrradweges am Übergang des Brodersdorfer Wegs zur Dorfstrasse auf die Fahrbahn identifiziert worden. Um diesen Gefahrenpunkt zu entschärfen, wurde die Einrichtung einer Einbahnstrasse vorgeschlagen (vergl. Einwohneranregung).

Der Antrag wurde modifiziert und von der GV zur Prüfung durch die Verkehrsbehörde des Kreises angenommen.

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Nachbetrachtung zum Vortrag von Dr. Florian Liedl: „Bäume in unserem Wohnumfeld“

Bedeutung für unser Wohlbefinden und Lebensqualität, Klimaschutz und Biodiversität 

Ausgeprägte Bäume markierten von jeher das Lebensumfeld für uns Menschen. In modernen Siedlungsstrukturen erscheinen tief verwurzelte Bäume immer stärker als Verkehrshindernisse, Verschmutzer der Gehsteige, Verursacher von Verschattung und natürlich als Risikofaktor der Verkehrssicherung.

Inzwischen benötigen wir allerdings wirkungsvollen Baumbestand dringlich zur Klimatisierung und Landschaftsintegration vielfältiger Flächenbeanspruchungen. Dazu hielt Dr. Florian Liedl, Geschäftsführer des Beratungsbüros ALSE GmbH – einen Vortrag am 28. März 2023 im Fraya Frahm Haus in Laboe.

Obwohl Bäume in der Stadt in den Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung als Straßenmobiliar definiert werden und somit Sitzmöbeln, Wasserspielen oder Pflasterbelägen gleichgestellt werden, sind sie für Bewohner in verdichteten Innenstädten mit ihrer Vielzahl an möglichen Wohlfahrtswirkungen oftmals ein Garant für ein lebenswerteres Wohnumfeld. Hierbei sind es vor allem nachfolgende Funktionen, die zu einem erhöhten Wohlbefinden der Menschen beitragen können:

  • Luftqualität: Filterung von Staub und gasförmigen Luftverunreinigungen
  • Mikroklima: Begrenzung von Temperaturextremen, erhöhen der relativen Luftfeuchte Lärmminderung: reduzieren von Lärmwahrnehmungen
  • Identifikation: Erhöhung der Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohnumfeld
  • Windbremse: Reduzierung der Windgeschwindigkeiten
  • Wassermanagement: Wasserspeicherung & Reduktion von Abwasserspitzen 
  • Biodiversität: Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen
  • CO2 Haushalt: Fixierung von CO2
  • Landschaft: Einbindung in die umgebende Landschaft
  • Raumwirkung: Nachhaltige Gestaltung von Straßen, Wohnvierteln und –plätzen Verkehrsführung: Gliedernde Elemente in Verkehrsräumen

Die abschließende lebhafte Diskussion unterstrich die hohe Relevanz von Maßnahmen zum Erhalt von Altbäumen und der Neuanpflanzung von neuen Bäumen im kommunalen Umfeld.

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Frühling in Laboe – Mehr Grün statt Grau

Am 14. März wurde das Seniorenstift Alloheim in der Mühlenstraße bunt: Die Mitglieder des Seniorenbeirats unter der Leitung von Frau Christiane Steinwedel und der Klimaschutz Initiative Laboe – vertreten durch Frau Franziska Stalf und Herrn Bernd C. Schmidt — bepflanzten im Seniorenstift die Blumenkästen der Balkone. Mitarbeiter des Seniorenstifts waren die Ansprechpartner*innen vor Ort und halfen kräftig mit. Somit können sich die Senior*innen pünktlich zu Ostern an den rund 150 gespendeten Hornveilchen erfreuen.

Gleich geht es los – Foto © Marie Schymroch

Ziel war es, mit dieser Aktion auf „Mehr Grün statt Grau“ für Laboe aufmerksam zu machen und dabei alle Generationen mitzunehmen. Die Aktion wurde gesponsert von der Gärtnerei Kistenmacher in Stakendorf, wofür wir uns herzlich bedanken Im April folgen weitere Aktionen während der Klimawoche des Kreises Plön sowie dem Wettbewerb „Klimafreundlicher Naturgarten“ in Laboe ab April.

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Der Arbeitskreis Fahrradverkehr traf sich am Freitag 10. März 2023 unter der Leitung von Michael Meggle

Als Gäste waren Bürgermeister Heiko Voss und Herr Carsten Massau von Rad.SH anwesend. Elisabeth Boysen-Ennen und Hans-Georg Kurkutsch berichteten über die bisher erarbeiteten Probleme und deren mögliche Lösungsvorschläge für zwei Laboer Strecken, den Ostseeküsten-Radweg und den Brodersdorfer Weg vom Kreisverkehr/Ortseingang bis zum Ortzentrum. Zu allen Punkten nahm BGM Voss Stellung und informierte den Arbeitskreis über den aktuellen Stand der möglichen Problem-Lösungsansätze.

Für die nächste Gemeindevertreter-Versammlung am 29.03. wurde ein Einwohner-Antrag unterzeichnet, der eine ungefährliche Einfädelung des Fahrrad-Verkehrs vor der Kirche vom Brodersdorfer Weg auf die Dorfstraße ermöglichen soll.

Der Arbeitskreis Fahrradverkehr unter der Leitung von Herrn Michael Meggle bearbeitet die zentralen Fragen der Fahrradmobilität in Laboe und wird durch zahlreiche Mitglieder der IKL tatkräftig unterstützt.

Wir werden weiter berichten.

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Stadtwerke Kiel und die Firma Innargi untersuchen Potenzial für Geothermie

Die Stadtwerke Kiel und der dänische Geothermieentwickler Innargi haben vereinbart, das Potenzial für ein Geothermie-Projekt in Kiel zu erkunden. Das Ziel: Eine weitere Dekarbonisierung von Fernwärme, um die geplante klimaneutrale Wärmeerzeugung in der Kieler Fernwärme ab 2035 zu gewährleisten.

Innargi und die Kieler Stadtwerke haben vereinbart, die Untergrundbedingungen zu erkunden um so das Potenzial für einen Aufbau der geothermischen Fernwärme in der Landeshauptstadt Kiel abzuschätzen. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wollen beide Partner das geothermische Wärmepotential für die Stadt bewerten. Abhängig von den Ergebnissen prüft der Energieversorger eine vertragliche Vereinbarung über den Bau und Betrieb mehrerer Geothermie-Heizwerke durch Innargi.

„Wenn die Untersuchungsergebnisse positiv ausfallen, könnten wir in circa fünf Jahren den Betrieb starten“, so Dr. Jörg Teupen, Vorstand Technik und Personal der Stadtwerke Kiel AG.  Mit dem Ende 2021 beschlossenen „Kurs Klimaneutralität“ treibt der Kieler Versorger die Energiewende weiter voran und plant, Strom und Fernwärme spätestens im Jahr 2035 vollständig klimaneutral zu erzeugen. Diesen Termin zog das Unternehmen vor kurzem erst von 2040 um fünf Jahre nach vorne. Bisher wurde die tiefe Geothermie von den Stadtwerken Kiel nicht in Betracht gezogen, die Erkundung des geothermischen Wärmepotentials könnte die Geothermie jedoch in die Planungen einbinden.

Quelle und weitere InformationenStadtwerke Kiel

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Nachlese zum Vortrag von Dr. Tobias Bayr: „Zwischen Hoffnung und Verzweiflung – Wo stehen wir gerade beim (inter)nationalen Klimaschutz?“

Am 28. Februar 2023 hielt Herr Dr. Tobias Bayr vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel auf Einladung der IKL einen Vortrag im Freya Frahm Haus. Der Meteorologe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Lehrstuhl Maritime Meteorologie (Leitung Prof. Dr. Mojib Latif) des Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik.

Es hatten sich 34 Besucher*innen eingefunden, um sich aus erster Hand über den nationalen und internationalen Klimaschutz zu informieren.

Dr. Bayr skizzierte zunächst eindrucksvoll den Ernst der Lage: Die Temperatur stieg in Deutschland in den vergangenen 170 Jahren um 1,6°C an und der Anstieg ist damit höher als die durchschnittlichen 1,1°C für die Erde. In den Jahren 2000 bis 2019 gab es in Deutschland 38.000 Hitzetote und eine Verdreifachung der Hitzetage. Es gibt zudem einen messbaren Anstieg des Meeresspiegels und eine Verlängerung der Vegetationsperiode.

Foto JE © Privat

Er führte weiter aus, dass die Energie-bedingten CO2-Emissionen eindeutig mit der Weltwirtschaft korrelieren und dass das Wirtschaftswachstum der Haupttreiber ist! Wenn die globalen CO2 Emissionen nicht sinken, haben wir das globale CO2-Restbudget für das 1,5°C Ziel schon in 7 Jahren aufgebraucht.

Er kennzeichnete auch die ungleiche Vermögensverteilung: Die 26 reichsten Menschen besitzen so viel wie 50% der Weltbevölkerung, d.h. so viel wie 4 Mrd. arme Menschen zusammen.

Im zweiten Teil seines Vortrags ging Dr. Bayr auf Aspekte ein, die Anlass zur Hoffnung sind:

  • Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Initiativen für den Klimaschutz.
  • Neben dem Top down-Ansatz der Regierung mit Gesetzesvorgaben hat sich ein Bottom up-Ansatz der Bürger mit Initiativen etabliert.
  • Das Bewusstsein für die eigene Wirksamkeit hat sich in der Bevölkerung gewandelt, da auch kleine Maßnahmen eine Relevanz für den Klimaschutz haben.

An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an und Frau Elisabeth Boysen-Ennen von der IKL dankte Herrn Dr. Bayr für seinen beeindruckenden Vortrag.

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Vegane Gerichte – Schmackhaft, gesund und klimafreundlich

Kursleiterin Kathlen Simmer mit „Assistenten“ Clemens Simmer

Am Freitag, den 3. Februar, 2023 fand der von der IKL initiierte vegane Kochkurs an der VHS Laboe, geleitet von Kathlen Simmer, in der Laboer Schulküche statt. Wegen des großen Interesses musste ein zweiter Termin am 10. Februar eingerichtet werden. Die 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiteten in kleinen Gruppen ein Menü mit Maronensuppe als Vorspeise, Quiche, gebratenem Spitzkohl und einen Burger als Hauptspeisen sowie einen Pflaumenkuchen als Nachtisch zu. Hinzu kamen ein Cashew-Frischkäse und eine Foie Gras auf Maronenbasis als vegane Aufstriche. Das beherzte Zugehen aller auf die unterschiedlichen Aufgaben und ein gelungenes Timing zwischen den Gruppen erlaubte viel angeregte Kommunikation in und zwischen den Gruppen und gipfelte im gemeinsamen Essen. Dabei lobten die Teilnehmenden die hohe geschmackliche Qualität und auch die teils überraschend einfache Zubereitung. 

Fotos JE @ Privat
Fotos JE @ Privat

Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte Kathlen Simmer, dass eine abwechslungsreiche vegane Ernährung grundsätzlich eine gesunde Ernährung ist, die zudem das Risiko von u.a. Herz-Kreislauf-, Krebs- und Lungenerkrankungen gegenüber herkömmlicher Ernährung nachweislich reduziert. Sie wies auch auf die Klimarelevanz hin, denn unserer Ernährung ist derzeit – global gesehen und unter Einschluss aller mit der Erzeugung verbundenen Faktoren – der größte Posten der zusätzlichen Treibhausgasemission durch den Menschen. So könnte die Umstellung auf vegane Ernährung den globalen Fußabdruck durch die viel effizientere Nährstofferzeugung und den weit geringeren Flächenbedarf um über 40% reduzieren.

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Bürgerenergiegenossenschaft – Preetz geht voran: Regenerative Wärmeenergie in Bürgerhand

Auf Einladung der IKL-Energiegruppe (Leitung Joachim Mohr) stellte Herr Hans Eimannsberger von der Energiegenossenschaft PreBEG (Preetzer Bürger Energie Genossenschaft e.G.) am 3. Februar 2023 dem Arbeitskreis das Konzept und den Status der Genossenschaft zur Wärmegewinnung und -bereitstellung vor.

Die Energiegenossenschaft wurde in 2017 gegründet und hat mittlerweile 350 Mitglieder. Das Ziel ist die Versorgung von städtischen Quartieren in Preetz mit regenerativer Wärmeenergie in Bürgerhand. Die Bürgerenergie-genossenschaft PreBEG soll die dezentrale, konzernunabhängige, kostengünstige und ökologische Energiegewinnung sicherstellen. Diese Genossenschaften sind eine Form der Bürgerbeteiligung, vorwiegend auf kommunaler oder regionaler Ebene und bieten die Möglichkeit, an der Energiewende aktiv mitzuwirken. Sie bieten darüber hinaus auch Anlage- und Investitionsmöglichkeiten in lokale und regionale Energieprojekte.

Die Preetzer Kernelemente zur Wärmegewinnung sind ein Solarthermie-Feld (11.000m2), eine Holzhackschnitzelanlage bestehend aus 2 Kesseln (je 2,4 MW), 2 Pyrolyseanlagen (ja 450 kW), 3 Großwärmepumpen und ein Erdbeckenspeicher (100.000 m³). So wird im Sommer der Wasserspeicher für den Winter aufgeheizt, und die Verbrennung von Hackschnitzeln – gewonnen aus geschreddertem Knickschnitt – sorgt für zusätzliche Energie in der sonnenarmen Jahreszeit.

Herr Eimannsberger berichtete, dass die Planungen für die Energiezentrale, das Solarfeld und den Wärmespeicher voranschreiten und die Leistungen für den Bau des Wärmenetzes und der Energiezentrale jetzt ausgeschrieben werden. Im August 2023 soll endlich der erste Spatenstich sein

Was sind die Vorteile einer Versorgung mit Wärmeenergie in Bürgerhand ?

  • Bei steigenden Heizöl- und Erdgaspreisen die Beheizung durch die preisstabile Nahwärme für Ihr Gebäude tendenziell immer günstiger wird 
  • Sie sich nicht mehr um die Beheizung des Hauses kümmern müssen 
  • Sie als Mitglied der Genossenschaft mitbestimmen können, wie hoch der Wärmepreis sein soll bzw. was mit Überschüssen der Genossenschaft passieren soll 
  • Nur noch umweltfreundliche, regenerative Energien aus der Region verwendet werden 
  • Sie unabhängig sind von weltpolitischen (Fehl-) Entscheidungen 
  • Ihr Geld nicht für Öl und Erdgas ausgegeben wird sondern in der Region bleibt und nicht zu multinationalen Konzernen und zweifelhaften Regierungen geleitet wird 
  • Sie Ihrer Verantwortung für die Umwelt und unsere Kinder gerecht werden können 
  • Sie die Gemeinde Laboe dabei unterstützen, einen großen Schritt in Richtung Klimachutz zu gehen und ein „Leuchtturm“ für regenerative Wärmeversorgung entsteht

Herr Joachim Mohr dankte Herrn Eimannsberger für den aufschlussreichen und begeisternden Vortrag und die sich anschließende Diskussion. Man vereinbarte, den Kontakt zwischen der PreBEG und der IKL aufrecht zu erhalten. Herr Eimannsberger sagte zudem zu, bei Fragen und für Vorüberlegungen in Laboe zu Verfügung zu stehen.