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Bericht

– Klimawoche –

Treibhauseffekt: Was ist das eigentlich?

Den SchülerInnen der 4. Klassen wurde zunächst in einer Einführung der Treibhauseffekt und die Bedeutung der Treibhausgase für die Erwärmung des Klimas vermittelt. Vieles war den SchülerInnen schon bekannt und musste lediglich vertieft werden.

Team “Treibhauseffekt”: Joachim Ennen und Joachim Mohr

Um den Treibhauseffekt “erlebbar” zu machen, wurde in die Sporthalle gewechselt und der Treibhauseffekt wurde gespielt: Die “Sonnen-Kinder” standen den “Erde-Kindern” auf dem Spielfeld gegenüber, in der dazwischen befindlichen Atmosphäre positionierten sich die “Treibhausgas-” und “Luft-Kinder“. Gelbe Tennisbälle stellten die kurzwelligen Sonnenstrahlen dar und wurden zur Erde gerollt. Nach dem ungehinderten Erreichen der Erde wurden die Sonnenstrahlen in langwellige Wärmestrahlen umgewandelt. Die “Erde-Kinder” tauschten dazu die gelben Tennisbälle in rote Tennisbälle (Wärmestrahlen) um und rollten sie zurück Richtung Sonne bzw. Weltraum. Jetzt versuchten die “Treibhausgras-SchülerInnen” die roten Bälle zu fangen und an die “Luft-Kinder” weiterzugeben, wo sie verblieben. Dieses symbolisierte die Absorption der Wärmestrahlen durch Treibhausgas-Moleküle und die Erwärmung der Atmosphäre. In einem zweiten Durchgang wurde die Zahl der “Treibhausgas-SchülerInnen” in der Atmosphäre erhöht, dieses symbolisierte den Anstieg der Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre infolge der industriellen Entwicklung in den letzten 150 Jahren. Jetzt wurden mehr rote Wärmestrahlen-Bälle gefangen und eine größere Zahl von “Luft-SchülerInnen” hielt am Ende des Spiel einen roten Tennisball in der Hand: Die Atmosphäre ist wärmer. – Dieses Spiel wurde begeistert gespielt und der Anstieg der Temperatur in der Atmosphäre – infolge des Anstieges der Treibhausgase – wurde spielerisch umgesetzt und verstanden.

Das Experiment mit der Wärmebildkamera löste bei den SchülerInnen große Begeisterung aus. Dieses Experiment sollte den Unterschied zwischen kurzwelliger, sichtbarer Sonnenstrahlung und langwelliger Wärmestrahlung vermitteln. In einem zweiten Schritt wurde die Atmosphäre (mit wenig/viel Treibhausgasen) hinsichtlich ihres Verhaltens gegenüber sichtbarer Strahlung bzw. Wärmestrahlung charakterisiert.

Eine Hand wurde mit einer Wärmebildkamera aufgenommen und die verschiedenen Temperaturen der Hand in unterschiedlichen Farben auf dem Monitor dargestellt. Anschließend wurden verschiedene Medien zwischen Hand und Wärmebildkamera gehalten.

  • Schwarze Folie: Das menschliche Auge sieht die Hand nicht, aber die Wärmebildkamera erkennt die Wärmestrahlung durch die schwarze Folie.
  • Transparente Folie: Unsere Augen sehen die Hand und die Wärmebildkamera stellt die Hand dar. Die Folie verhält sich wie eine Atmosphäre ohne Treibhausgase.
  • Glasscheibe: Die Hand ist für uns sichtbar, aber für die Wärmebildkamera ist die Hand unsichtbar: Die Wärmestrahlung kann die Glasscheibe nicht durchdringen und die Anordnung ist daher ein Modell für eine Atmosphäre mit vielen Treibhausgasen.

Abschließend wurden mit den SchülerInnen die möglichen Einsatzbereiche einer Wärmebildkamera erörtert: Auffinden von Glutnestern bei Löscharbeiten, Finden von vermissten Personen mittels Drohnen und die bildliche Darstellung von Kältebrücken bei Häuserfassaden.

Die Wärmebildkamera und das Wärmebild auf dem Monitor

Besonders großen Anklang bei den SchülerInnen fand die Betrachtung der Lebensweise von vier Kindern auf verschiedenen Kontinenten (Europa, USA, Südamerika, Afrika) im Hinblick auf ihren CO2-Ausstoß. Zuerst wurden die Profile von „Tim“, „John“, „Antonia“ und „Nuri“ vorgestellt und dann in Gruppenarbeit folgende Fragen beantwortet:

  • Wie leben sie (Wohnung, kleines/großes Haus)?
  • Was essen sie?
  • Bauen sie Nahrungsmittel an?
  • Essen sie Fleisch?
  • Wo kaufen sie ein?
  • Wie kommen sie zur Schule?
  • Besitzen sie ein Handy und/oder einen Computer?
  • Wie besorgen/kaufen sie Kleidung? Machen sie Urlaub?

Die Auswertung und Präsentation der Ergebnisse machte den Schülerinnen besonders viel Spaß: Jeweils eine Vertreterin der Gruppen stellte sich an eine Startlinie in der Klasse und je nach CO2-Ausstoß zu den einzelnen Punkten blieb man stehen oder ging ein oder zwei Schritte weiter. Ein Beispiel: Wurden die Lebensmittel von der Familie selbst angebaut, blieb das Kind stehen, wurden die Lebensmittel regional am Markt gekauft, ging man einen Schritt vor und beim Einkauf im Supermarkt zwei Schritte.

“Antonia” aus Ecuador wird vorgestellt

Das Ergebnis war eindeutig: “John” aus den USA hatte den höchsten CO2-Ausstoß (Klimaanlage, Schulweg mit dem Auto, Einkauf im Supermarkt, hoher Fleischkonsum, großes Haus, häufige Flugreisen, häufiger Kauf neuer Kleidung), während “Antonia” aus Ecuador insgesamt nur einen Schritt gemacht hatte (Gemüse selbst angebaut, Schulweg zu Fuß, gebrauchte Kleidung, kein Handy, kein Urlaub, kleines Haus) und die Gewinnerin bei der CO2-Vermeidung war. Von dem Ergebnis waren die SchülerInnen sehr beeindruckt. In der Diskussion wurde deutlich gemacht, dass die Kinder der einzelnen Kontinente nur Beispiele sind und dass es auch große Unterschiede innerhalb der Länder gibt. Es war beeindruckend, welch großes Gespür die SchülerInnen für Verhaltensweisen und Aktivitäten hatten, die einen hohen CO2-Ausstoß nach sich ziehen.

Klima und Fahrradfahren

Die IKL-Gruppe Fahrradmobilität stellte den beiden 3. Klassen die Frage, was Radfahren mit Klimaschutz zu tun hat. Folgende Antworten zu den positiven Aspekten des Radfahrens wurden gegeben:

  • „Kostet kein Geld“
  • „Man ist an der frischen Luft“
  • „Fahrradfahren macht Spaß“
  • „Man hat Bewegung“
  • „Es ist gesund“
  • „Man kann Abkürzungen fahren, wo keine Autos fahren dürfen“
  • „Man hat sein eigenes Cabrio“
  • „Man ist unabhängig von Bus und Auto und den Eltern“
  • “Man braucht keinen großen Parkplatz“
  • „Ist gut für die Umwelt“
  • „Du verbrennst kein Benzin oder Diesel, sondern Schulbrot“

Es wurde auch die Frage beantwortet, wann man nicht Fahrradfahren kann:

  • „Weniger bei Regen oder Glatteis“
  • „Wenn ich krank bin oder ein Handicap habe“
  • „Wenn die Straßenführung zu gefährlich ist“
  • „Wenn man zu weit weg wohnt“
Team „Fahrradmobilität“ – Birgit Tegeler, Achim Schuldt, Elisabeth Boysen-Ennen und Uwe Piatkowski

Ein Fahrrad wurde mit in die Klasse gebracht. Die einzelnen Teile eines Fahrrades wurden benannt und in ihrer Funktion vorgestellt (Klingel, Reflektoren, Gangschaltung, Licht, Bremsen usw.). Vieles war den SchülerInnen schon bekannt, es war eher eine Wiederholung als eine Unterrichtung.

In der nächsten Unterrichtsstunde ging es nach draußen: Eine Verkehrszählung an zwei Stellen in Laboe (Dorfstraße/Bushaltestelle und Ecke Schulstraße/Steinkampberg) stand auf dem Programm. Die SchülerInnen wurden mit einem Klemmbrett und einem Erhebungsbogen ausgestattet, nicht zuletzt, um ihnen die Technik einer Datenerhebung zu vermitteln. Die beiden Gruppen zählten Fußgänger, Radfahrer, Pkw, Busse/Lkw und motorisierte Zweiräder.

Die Ergebnisse wurden zusammen ausgewertet: Auf dem Steinkampberg waren fast nur Autos und kaum Fahrräder unterwegs, auf der Dorfstraße gab es doppelt so viel Verkehr und auch hier überwogen die Autos. Anschließend wurde die Frage diskutiert, warum es so wenig Fahrräder gibt. Anhand eines Stadtplans wurden die einzelnen Schulwege hinsichtlich ihrer Gefahrenpunkte, Steigungen, Einbahnstraßen und schmalen Gehwege besprochen.

Bedeutung von Bäumen und deren Einfluss auf das Klima

Die IKL-Gruppe Mehrgrün bearbeitete mit den beiden Klassen der Stufe 2 das Thema Bäume und deren Bedeutung für das Leben auf der Erde und dem Klimaschutz.

Das Grundthema war dabei der CO2 Fußabdruck

  • Welche Rolle spielen Bäume dabei?
  • Wie funktioniert der CO2/O2 Kreislauf?
  • Wie wird dieser Kreislauf von den Bäumen unterstützt?
  • Was passiert, wenn Bäume aus diesem Kreislauf rausgenommen (gefällt) werden?
Team „Bäume“: Andrea Harrje, Gaby Kapp und Volkmar Heller

Als Einstieg in das Thema Bäume wurde an vier Gruppen Baumscheiben verteilt und zunächst die grundlegenden Anteile des Querschnitts besprochen: Borke, Leitungsbahnen für Nährstoffe und Wasser sowie Holzanteil mit Jahresringen. Die SchülerInnen hatte die Aufgabe die Jahresringe zu zählen und in ein Verhältnis zu ihrem Lebensalter zu setzen. Es wurde beobachtet, dass die Jahresringe unterschiedlich stark ausgebildet sind, was eine Folge von unterschiedlichen Wachstumsbedingungen in dem betreffenden Jahr ist. Dann wurde der gesamte Baum mit seinen Elementen wie Blätter, Ästen, Stamm und Wurzeln vorgestellt.

Zählen von Jahresringen

Anschließend wurde das Wachstum eines Baumes und die dafür benötigten Faktoren besprochen. Um wachsen zu können, braucht der Baum Kohlenstoff, denn Holz besteht zum größten Teil aus Kohlenstoff. Wenn man Holz verbrennt, kann man das sehen: Es entsteht Holzkohle. 

Mit den Kindern wurde ein Tafelbild erstellt: Woher bekommt der Baum den Kohlenstoff?

  • Die Luft enthält Kohlendioxid CO2, der Baum nimmt das Gas über seine Blätter auf und baut es u.a. in O2 um.
  • Sauerstoff O2 ist wichtig für Menschen und Tiere.
  • Wir brauchen es zu Atmen: O2 wird eingeatmet und CO2 ausgeatmet.
  • Es entsteht ein CO2/O2-Kreislauf.

In der 2. Stunde wurde ein Spiel durchgeführt, dass den CO2/O2 Kreislauf praktisch für die Kinder erfahrbar machte. Wir Menschen sind von den Bäumen abhängig und es besteht ein Kreislauf zwischen Menschen und Bäumen.

Wir ordneten die Kinder in 4 Gruppen: „Bäume“, „Menschen“, „Sauerstoff“ (symbolisiert durch die blaue Oberseite eines Kärtchens) und „Kohlendioxid“ (die rote Unterseite der Kärtchen). Die Kärtchen wurden mit Wäscheklammern angeheftet. Die „Bäume“ und die „Menschen“ saßen getrennt. Die „Sauerstoffkinder“ gingen zu den „Menschen“. Dort wurde ihr Kärtchen in Kohlendioxid umgewandelt, das Kärtchen wurde einfach umgedreht. Die Kinder mit Kohlendioxid-Kärtchen gingen zu den „Bäumen“. Dort wurde das Kärtchen in Sauerstoff umgewandelt d. h. umgedreht. 

Dieses Spiel wurde mit Begeisterung gespielt und vermittelte mit einfachen Mitteln den CO2/O2 Kreislauf und die Abhängigkeit von Mensch und Baum. Anschließend wurde mit den SchülerInnen diskutiert, was passiert, wenn Bäume gefällt werden: CO2 kann sich – neben dem CO2 aus der Verbrennung fossiler Energieträger – anreichern. 

Den Abschluss bildete eine Exkursion zum Kräuterbeet der IKL auf dem Probsteier Platz und in den Kurpark. Interessiert wurde am Kräuterbeet an den einzelnen Kräutern ‚geschnuppert‘ und wurden neue Erfahrungen gesammelt: „Die Pflanze kann man das essen?“ Im Park dann, der letzten Station, wurde in Gruppen der Baumbestand abgesucht, um den zur jeweiligen Gruppe, z. B. der Lindengruppe, gehörenden Baum zu finden.

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